Tipps für das sichere Fahren mit Anhängern

Das Fahren mit Anhängern erweitert die Transportmöglichkeiten erheblich, sei es für größere Objekte wie Boote, Möbel oder Baumaterialien oder für den beliebten Wohnanhänger. Damit Ihr nächster Ausflug mit Anhänger reibungslos verläuft, sollten Sie einige wichtige Aspekte beachten. Hier sind die grundlegenden Richtlinien, die Sie im Auge behalten sollten.

Die richtige Beladung und Gewichtsverteilung

Die sorgfältige Planung der Beladung ist entscheidend für die Sicherheit. Achten Sie darauf, dass schwere Ladung über der Achse des Anhängers platziert wird, und vermeiden Sie extremes Vorneigen oder Zurücklehnen. Dies gewährleistet eine optimale Straßenlage und maximale Bremswirkung.

Überschreiten Sie niemals die im Fahrzeugschein angegebene zulässige Stützlast auf der Anhängerkupplung. Zusätzlich müssen Sie sicherstellen, dass die Ladung auf dem Anhänger so gesichert ist, dass sie selbst bei Vollbremsung oder Ausweichmanövern nicht verrutscht oder herunterfällt. Die genauen Vorschriften für den Transport von Gütern finden Sie in § 22 der Straßenverkehrsordnung.

Beachten Sie, dass überstehende Ladung nach hinten nur bis zu 1,5 Metern erlaubt ist. Ab einer Überstandslänge von 1 Meter ist eine Kennzeichnungspflicht erforderlich, beispielsweise durch eine rote Fahne oder ein Schild, das nicht höher als 1,5 Meter über dem Anhänger angebracht sein darf. Die genauen Maße und maximale seitliche Überstände sind in § 22 StVO festgelegt.

Fahrpraxis

Das Rangieren und Rückwärtsfahren mit Anhänger erfordert Übung und Geschicklichkeit. Bevor Sie sich auf die Straße begeben, empfehlen wir dringend, durch Übungsfahrten das Handling des Gespanns zu erlernen. Ein Fahrsicherheitstraining kann ebenfalls hilfreich sein, um in schwierigen Situationen angemessen zu reagieren, sei es in Kurven oder bei widrigen Wetterbedingungen.

Selbst geringe Einflüsse von Wind oder Nässe können das Fahrverhalten beeinflussen. Besonders anfällig für Seitenwind sind Wohnwagen. In solchen Situationen ist es wichtig, sanft zu bremsen und hektische Gegenlenkbewegungen zu vermeiden.

Geschwindigkeitsbegrenzung beachten

Denken Sie daran, dass der Bremsweg beim Fahren mit Anhänger bis zu 50 Prozent länger sein kann als unter normalen Bedingungen. Fahren Sie daher vorausschauend und halten Sie sich an das Tempolimit. Beim Fahren mit Anhänger beträgt die generelle Höchstgeschwindigkeit 80 km/h. Mit einer speziellen Zulassung können Sie bis zu 100 km/h fahren. Ihr Fahrzeug muss jedoch bestimmte technische Anforderungen erfüllen, wie die Ausstattung mit einem ABS-System, den Einsatz eines geeigneten Anhängers und passender Reifen.

Führerschein-Anforderungen

Überprüfen Sie, ob Ihr Führerschein das Fahren mit dem gewünschten Anhänger erlaubt. Die erforderliche Führerscheinklasse hängt hauptsächlich von der zulässigen Gesamtmasse des gesamten Gespanns ab.

Für kleine, ungebremste Anhänger bis 750 Kilogramm zulässigem Gesamtgewicht ist der Führerschein der Klasse B ausreichend. Die Kombination von Zugfahrzeug und Anhänger darf insgesamt 3.500 Kilogramm nicht überschreiten. Das zulässige Gesamtgewicht Ihres Pkw sollte stets höher liegen als die gezogene Anhängelast.

Wohnwagengespanne oder Bootstrailer erfordern in der Regel den Führerschein der Klasse B 96. Hier darf die Kombination von Zugfahrzeug und Anhänger eine zugelassene Gesamtmasse von 4.250 Kilogramm nicht überschreiten, und die zulässige Gesamtmasse des Anhängers allein darf nicht mehr als 3.500 Kilogramm betragen.

Die Führerscheinklasse BE setzt den Besitz des Führerscheins der Klasse B voraus und erlaubt das Fahren mit Anhängern, die allein ein zulässiges Gesamtgewicht von 3.500 Kilogramm haben dürfen.

Mit diesen wesentlichen Richtlinien sind Sie bestens vorbereitet, um sicher und legal mit Ihrem Anhänger zu fahren. Achten Sie darauf, die geltenden Vorschriften immer zu beachten und nehmen Sie sich die Zeit, Ihre Fahrpraxis im Umgang mit Anhängern zu verbessern, um Unfälle und gefährliche Situationen zu vermeiden.